Dein Nervensystem, chronische Symptome und Endometriose

Warum dein Nervensystem eine zentrale Rolle bei chronischen Schmerzen spielt – und was du tun kannst

Du gehst zum Arzt, schilderst deine Symptome und hast vielleicht sogar schon die Diagnose Endometriose – aber die Antworten bleiben enttäuschend: eine Operation, die Pille oder der Ratschlag, doch einfach schwanger zu werden.

Und auch wenn eine OP oder hormonelle Therapie in bestimmten Fällen hilfreich sein können, sind sie immer mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Eine Schwangerschaft hingegen wird häufig fälschlicherweise als „Lösung“ verkauft – in Wahrheit hilft sie nicht gegen Endometriose-Symptome.

Die gute Nachricht ist: Es gibt deutlich mehr und deutlich sanftere Möglichkeiten, als diese beiden invasiven Optionen.

In diesem Blogbeitrag möchte ich mit dir tiefer in die Verbindung zwischen Endometriose und deinem Nervensystem eintauchen – und dir zeigen, warum genau hier ein kraftvoller Hebel für dich liegt.


Was dein Gehirn wirklich will – und wie das mit Schmerzen zusammenhängt

Beginnen wir mit einer scheinbar simplen, aber entscheidenden Frage:
Was ist die Hauptaufgabe deines Gehirns?

a) Für dein inneres Glück und deinen Frieden zu sorgen
b) Dich am Leben zu halten und vor Gefahren zu schützen
c) Dein Leben möglichst schmerzhaft und ätzend zu gestalten

So plakativ diese Auswahl auch ist – die Antwort ist natürlich b):
Dein Gehirn ist in erster Linie darauf ausgelegt, dein Überleben zu sichern. Es trifft laufend Vorhersagen über deine unmittelbare Zukunft. Es analysiert blitzschnell, ob eine Situation potenziell gefährlich sein könnte, und nutzt dafür Erfahrungen aus deiner Vergangenheit – kombiniert mit deiner aktuellen Verfassung, deiner Umgebung und vielen weiteren Informationen.

💡 Das bedeutet: Zwei Menschen können in der exakt gleichen Situation völlig unterschiedlich reagieren und etwas ganz anderes erleben.

Ein Beispiel: Zwei Personen laufen durch den Park, ein bellender Hund rennt auf sie zu. Die eine Person freut sich – die andere erstarrt in Panik. Warum?
Weil die eine positive, die andere negative Erfahrungen mit Hunden gemacht hat. Das Gehirn zieht daraus blitzschnelle Schlüsse und schaltet in den Alarmmodus – ob gerechtfertigt oder nicht.


Was das mit Endometriose zu tun hat

Auch dein Gehirn will dich schützen.
Und das tut es unter anderem durch Schmerz oder andere Symptome – als Warnsignal, als „Stoppschild“.

Wichtig: Es geht dabei nicht um reale, akute Verletzungen, sondern um die Bewertung von Situationen als potenziell bedrohlich.

🔁 Das Problem bei chronischen Schmerzen wie bei Endometriose:
Das Nervensystem lernt. Und zwar schnell.
Mit der Zeit wird dein Gehirn immer besser darin, Schmerzen zu produzieren – auch dann, wenn sie nicht (mehr) nötig wären.

👉 Die gute Nachricht: Was gelernt wurde, kann auch wieder verlernt werden.
Dein Gehirn ist formbar. Es ist möglich, über gezielte Reize, Übungen und Bewusstseinsarbeit diesen Prozess wieder umzukehren – und dein Nervensystem zu regulieren.


Stress, Endometriose und das Nervensystem

Ein weiterer Schlüssel liegt im Umgang mit Stress.

Und nein – damit meine ich nicht dieses platte:
„Du musst dich halt einfach mal entspannen.“
„Fahr doch mal in den Urlaub.“
„Mach dir nicht so viele Gedanken.“

💬 Solche Sprüche helfen niemandem – und sie übersehen die Tiefe des Themas komplett.

Was dein Nervensystem unter Stress tut

Dein Nervensystem kennt im Wesentlichen drei Zustände:

  1. Fight or Flight (Kampf oder Flucht):
    Typisch für diesen Zustand sind innere Unruhe, Anspannung, Wut oder Nervosität.
    👉 In akuten Gefahrensituationen ist dieser Modus lebensrettend. Problematisch wird er erst, wenn dein Körper nicht mehr flexibel zurück in die Entspannung findet.
  2. Fawn / Freeze (Einfrieren oder Unterwerfung):
    Du fühlst dich wie gelähmt, kommst morgens kaum aus dem Bett, selbst kleine Aufgaben wirken riesig.
    👉 Auch dieser Zustand ist kurzfristig sinnvoll – langfristig aber zermürbend.
  3. Regeneration (der „Lagerfeuer-Modus“):
    Stell dir vor, du sitzt an einem Sommerabend mit Freunden am Feuer, lachst, fühlst dich sicher und verbunden.
    👉 Genau das ist der Zustand, in dem dein Körper heilt, regeneriert und sich erholt.

Ziel ist nicht „kein Stress“, sondern emotionale Flexibilität

Es geht nicht darum, nie wieder Stress zu erleben – das ist weder realistisch noch gesund.
Es geht darum, zwischen den Zuständen flexibel wechseln zu können. Darin liegt die Kraft deines Nervensystems.

Ein gut reguliertes Nervensystem erkennt Belastung – und kehrt anschließend wieder in die Balance zurück.
Diese Fähigkeit kannst du trainieren – und genau hier setzt mein Endometriose Coaching an.


Wie ich dich im Coaching begleite

Als Physiotherapeutin mit Spezialisierung auf Frauengesundheit und zertifizierter Women’s Health Coach unterstütze ich dich ganzheitlich:

  • durch Wissen und Tools rund um das Nervensystem,
  • durch Methoden zur Stressregulation,
  • durch praktische Übungen aus der Körperarbeit, Hypnose, Mindset-Arbeit und Lebensstilintervention.

Gemeinsam schauen wir, welche unbewussten Stressoren bei dir wirken – und wie du Stück für Stück deine inneren Schutzmechanismen verstehst, beeinflussen und entspannen kannst.

Denn nur wenn dein Körper sich sicher fühlt, kann er sich nachhaltig verändern und heilen.


Deine nächsten Schritte

Wenn du dich in diesem Artikel wiedererkennst und spürst:
„Das macht Sinn – ich möchte genauer hinschauen“,
dann bist du in meinem Coaching genau richtig.

Ich arbeite mit Frauen aus ganz Deutschland online und individuell, in einem sicheren, professionellen Rahmen. Wenn du bereit bist, nicht nur Symptome zu bekämpfen, sondern deinen Körper und dich selbst besser zu verstehen – dann lass uns sprechen.

👉 Hast du Fragen oder willst du mehr erfahren?
Schreib mir jederzeit – ich freue mich auf dich. 💛

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